19.05.2023 06:00
Leidenschaft pur am Tanzfest¶
Schweizweit wurde am letzten Wochenende in rund 30 Städten das Tanzfest zelebriert. In seiner dritten Ausführung am Samstag auch in Bülach. Dabei gab es die ganze Bandbreite der Bewegungskunst zu sehen und hautnah zu erleben.¶
Bülach. Was wäre der Maibeginn ohne Tangopaar, das in einem Schaufenster eine traditionelle Liebesgeschichte lebt, eine Hip Hop-Tanzexplosion vor modischem Hintergrund oder ein vermeintlicher Passant, der plötzlich ein wildes Boogie-Woogie-Solo zeigt. Das Tanzfest erlaubt der gesamten Bevölkerung einen partizipativen Zugang zur stilistischen Vielfalt des Tanzes und insbesondere auch zum professionellen Tanzschaffen. In Workshops etwas Neues ausprobieren, die Arbeit der Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne bestaunen, sich im öffentlichen Raum von Tänzen überraschen lassen oder selbst einen Schritt auf dem Tanzparkett wagen – am Tanzfest ist alles möglich.
Plattformen bieten und nutzen
Getreu dem Moto «Traumtänzer» schwebten reizende, kleine Ballett-Tänzerinnen über liebevoll gezimmerte Kleinbühnen. Graziöse, stolze Flamencotänzerinnen liessen die Kastagnetten klappern, dass die Zuschauenden gleich selber die Rücken streckten und Haltung annahmen. Im Halbstundentakt gab es an zahlreichen Plätzen zwischen Bahnhof und Altstadt in und um das lokale Gewerbe nicht nur die Welt des Tanzes, auch das Angebot an Waren und Dienstleistungen zu entdecken.Wie Angela Krämer von der gleichnamigen Drogerie als OK-Chefin des Events ausführte, war genau dies unter anderem die Idee. «Wir Gewerbetreibenden boten den passenden Rahmen, die Bühne, damit Tanzende ihrer Leidenschaft frönen können, genauso wie wir uns für die Kundschaft einsetzen». Bewusst wurde diesmal auf eine grosse, zentrale Bühne verzichtet, getanzt sollte überall werden.
Zuschauen oder selber mittun
Die Gelegenheit, Hobby oder Berufung zu präsentieren, wurde rege genutzt. Das Wetter hellte auf, auch die Mienen der Besucher. Wer Salsa tanzte, Bauchtanz verinnerlichte, Boogie Woogie übte, dem wurde mit Sonnenschein noch wärmer als ohnehin schon. Die Bandbreite gebotener Stile war vielfältig.Mal wummerten die Bässe und peitschten die Beats über den Asphalt, schlugen Absätze im Takt, es wallten kunstvolle Kostüme, oder Kinder berührten mit Liedern. Das Publikum schlenderte von Darbietung zu Darbietung und liess sich vielschichtig inspirieren.
Martin Allemann