Die ewigen Boten der Liebe
Liebe, Leidenschaft und Romantik – dafür stehen rote Rosen. Sie sind deshalb eine beliebte Wahl für den Valentinstag. Doch das Symbol der Liebe ist bunter geworden, sagt der Bülacher Florist Goldmann.
Der Bülacher Florist Beat Goldmann wählt an der Blumenbörse rote Rosen aus. Bild: rs
Liebe, Leidenschaft und Romantik – dafür stehen rote Rosen. Sie sind deshalb eine beliebte Wahl für den Valentinstag. Doch das Symbol der Liebe ist bunter geworden, sagt der Bülacher Florist Goldmann.
Region. Manch böse Zungen behaupten, der Valentinstag am 14. Februar sei eine Erfindung der Floristenbranche. Doch das Brauchtum geht auf das Fest des heiligen Valentin zurück, der das Martyrium erlitt, weil er Soldaten traute, denen das Heiraten verboten war. So jedenfalls belehrt uns eine Quelle. Beat Goldmann, Inhaber des gleichnamigen Blumengeschäfts in Bülach, formuliert es mit einem Augenzwinkern so: «Wir Floristen haben den Valentinstag sicherlich nicht erfunden, aber wir wissen ihn gut zu nutzen.»
Die Blumengeschäfte weitherum decken sich an der Zürcher Blumenbörse in Wangen bei Dübendorf ein. Es ist die grösste Börse für Schnittblumen und Topfpflanzen der Schweiz. Die Genossenschaft wird von Schweizer Pflanzenproduzenten -lieferanten betrieben. Tausende von Blumen sind hier zu finden. Viele davon werden per Lastwagen aus Europa, andere per Flugzeug aus Ecuador – insbesondere Rosen – oder Afrika eingeflogen. Aber auch made in Switzerland ist vorhanden: Momentan sind es Tulpen in allerlei Farben, aber auch Germini.
Morgens um fünf Uhr geht es in Wangen los, dann sind die ersten Floristinnen und Floristen hier anzutreffen, um sich mit Ware einzudecken. Privatpersonen erhalten keinen Zutritt zu diesem Blumenmeer, sondern nur der ausgewiesene Fachhandel.
So wie andere auch, fährt Beat Goldmann praktisch täglich frühmorgens an die Blumenbörse. Die Erwartungen der Kunden sei inzwischen gross, ein Blumengeschäft müsse fast zu jeder Jahreszeit alles anbieten können, analog dem Früchte- oder Gemüsesortiment im Supermarkt. Doch das sei für ein kleines KMU wie das seine schlicht nicht möglich.
«Rote Rosen sind die ewigen Boten der Liebe», sang einst der deutsche Schlagersänger Freddy Breck. «Früher hat ein Grossteil der Kunden zum Valentinstag seiner Geliebten rote Rosen gekauft. Doch heute ist fast alles angesagt», so Fleuroppartner Goldmann. Rote Rosen seien für Valentinstag nach wie vor beliebt. Doch bunte Sträusse seien genauso im Trend, auch wenn die Auswahl in dieser Jahreszeit noch nicht derart gross wie im Frühling oder Sommer sei.
Auch wenn der Valentinstag das Blumengeschäft belebt, die Branche spürt die Inflation. Gewisse Schnittblumen seien 30 bis 40 Prozent teurer geworden, so Goldmann. «Gewächshäuser brauchen viel Energie und auch die Transportkosten schlagen zu Buche.» Goldmann verschweigt zudem nicht, dass die Grossverteiler zur grossen Konkurrenz geworden sind. (rs)
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