Grosser Ansturm auf kleine Fische
Die Zierfisch- und Pflanzenbörse des Rümlanger Aquariumvereins Danio verwandelte die Turnhalle Worbiger am letzten Samstag in ein Mekka für Freunde der faszinierenden Unterwasserwelt.
Die Zierfisch- und Pflanzenbörse des Rümlanger Aquariumvereins Danio verwandelte die Turnhalle Worbiger am letzten Samstag in ein Mekka für Freunde der faszinierenden Unterwasserwelt.
RÜMLANG. Kaum hatte die Danio-Börse am vergangenen Samstag um 10 Uhr geöffnet, war die Turnhalle Worbiger in Rümlang bereits gut gefüllt – rund 1000 Besucher zog sie innert drei Stunden an. Knapp 20 Aussteller aus der Schweiz und Deutschland lockten mit selbstgezogenem Nachwuchs an Fischen, Pflanzen, Garnelen, Schnecken und Korallen zu deutlich günstigeren Preisen als im Fachhandel. «Zwei Männli, ein Weibchen, bitte» orderte Aquarianer Dominik aus Schwyz drei rote Antennenwelse bei Michel Apolloni aus Buchs, der diese mit einem Käscher behutsam aus dem Becken fischte und im isolierten und blickdichten Beutel überreichte.
Selbstgezüchtet, gesund, jung und nicht zu klein, lauteten die Vorgaben für den Verkauf – je nach Art mussten die Fische mindestens ein Drittel bis die Hälfte der Endgrösse aufweisen. Buntbarsche, Welse, Salmler und lebendgebärende Zahnkarpfen, aber auch Clownfische, Barben, Grundeln, Schlangenköpfe und Flossensauger waren in den zahlreichen Becken zu bestaunen. Eine Übersicht am Eingang ermöglichte das gezielte Aufsuchen des entsprechenden Stands.
Acht Arten, insgesamt rund 300 Fische, tummelten sich in den Becken von Hans Iseli. 27 Jahre lag die Organisation der Börse in seinen Händen. «Jetzt habe ich Zeit, selber Fische zu verkaufen», freute sich der Dielsdorfer. Beim Kauf von zehn Stück gab es bei ihm einen gratis dazu – und gute Tipps obendrauf. «Muss ich die Fische erst in ein kleines Becken setzen, bis sie grösser sind?», wollte Beatrice Schneider aus Dietlikon wissen, die ein 1000-Liter-Aquarium ihr Eigen nennt und dort neu Panda-Panzerwelse ansiedeln möchte. «Solange es keine Jäger hat, die auf die Kleinen losgehen, sollte es keine Probleme geben», meinte Fachmann Hans Iseli.
Auf mehr als 60 Jahre Aquaristik blickt Ulrich Wälti aus Frenkendorf BL zurück. Er verkauft seit zwei Jahrzehnten an der Börse, inzwischen nur noch Zubehör. «Davon habe ich noch einiges im Keller.» Das Ehepaar Summermatter aus Dietlikon wurde bei ihm fündig und nahm drei Luftpumpen mit nach Hause. «Nach Fischen schauen wir später, wenn weniger los ist.»
Einfach zum Plausch hatte sich der Rümlanger Andreas Rogg mit Elin (7) und Ilay (5) eingefunden: «Für die Kinder ist es spannend, ein Aquarium haben wir aber nicht geplant.» Fluoreszierende Korallen liessen sich unter Blaulicht bewundern, orange Filterbrillen verstärkten den Effekt. Die Meeresbewohner waren zum ersten Mal an der Börse erhältlich, Pflanzen gehören seit jeher zum Sortiment. «Sie müssen zur Wasserhärte passen», wusste die Dielsdorferin Marlene Jaiteh, die als Anfängerin Neonguppys und Mollies hält.
«Vom grossen Zulauf sind wir positiv überrascht», sagte Sandro Michienzi als neuer Börsen-Chef. Besonders erfreulich sei, wie viele junge Leute sich für Aquaristik interessieren. «Natürlich hoffen wir auch als Verein auf frisches Blut und neue Mitglieder, die sich für das faszinierende Thema einsetzen.»
Infos: www.danio.ch
Martina Kleinsorg
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